Khiva Seidenwerkstätten
Die Inspiration für unseren ersten Majolika Teppich kam vom Grabmal Said Allaudins. Das Design dieses Grabes ist eines der ältesten und heiligsten in Khiva und ist den Timuridischen Randdesigns sehr ähnlich, sodass wir uns entschieden haben es in einem Teppich zu knüpfen mit einem sehr zufrieden stellenden Ergebnis.
Seitdem haben wir den kühlenden Aiwans in den Palästen des Khans, den Eingangsportalen der Medressen und den reich verzierten Wänden des Harems Fließendesigns entnommen. Interessanterweise wurden die Wände des Harems in Anlehnung an Teppiche gestaltet und die meisten der Fließendesigns bestehen aus einem inneren Felddesign und einem breiten verzierten Rand, ähnlich dem Entwurfs eines Teppichs.
Ganz anders wie bei einem Mosaik, wurden die Majolika Fließen in Khiva and die Wände genagelt. Aufgrund der großen Menge benötigter Fließen, um viele der Aiwans zu schmücken, mussten diese in verschiedenen Brennöfen produziert werden. Beim näheren Hinschauen erkennt man, dass jede Fließe mit einer arabischen Nummer versehen wurde, um dann später das Zusammensetzten von Fließe um Fließe zu erleichtern. Diese Designs heißen „islimi“ oder arabesque, und bestehen aus sich rankenden Stielen, Knospen, Blättern und Blüten. Diese Muster sollten eine kühlende Wirkung haben und Ewigkeit ins Bewusstsein bringen. Die meisten unserer Designs dieser Kollektion stammen von gefliesten Aiwans, die einfache Luftkühlende Systeme waren. Ein Aiwan besteht aus drei Wänden und einer hohen Decke, die offene Seite nach Norden ausgerichtet, um den kühlen Nordwind einzufangen und zirkulieren zu lassen. Die offene Seite wurde normalerweise von einer oder zwei geschnitzten Holzsäulen gestützt und traditionelle Häuser in Khiva hatten alle einen einfachen unverzierten Aiwan, in dem die Familie im Sommer lebte.
Der Begriff “Majolika” kommt von der Insel Mallorca, auf der Keramiken und Fließen in der Kombination von weiß, dunkelblau und türkis zuerst hergestellt wurden. Die kühlende Wirkung dieser Farbkombination wurde sehr beliebt in der brennenden Hitze Nordafrikanischer Sommer und bald schon breitete sie sich weiter nach Osten bis nach Persien und später, nach Khiva, aus.