Unsere Färbemittel variieren in Preis und Vorkommen. „Barkh“, eine Mischung aus Zwiebelschalen und Wein- und Quittenblättern gibt uns ein leuchtendes Senfgelb und kann kostengünstig von den Zutaten unseres Hinterhofgartens hergestellt werden. Auch Granatapfelschalen gibt es ausreichend und mit diesen erzielen wir ein warmes Gold.
Indigo, auf der anderen Seite, ist importiert von Indien (über Afghanistan) und ist sehr viel teurer. Wir versuchen nun, unser eigenes Indigo anzubauen. Nach dem Fermentieren der Blätter erhält man das so lebendige Blau. Interessanterweise gibt es kein Färbemittel für grün. Wir müssen also zuerst gelb färben und dann blau. Deshalb ist es schwersten, ein gleich bleibendes grün zu erhalten.
Verschiedene Rotschattierungen erhält man von der getrockneten und pulverisierten Wurzel der Madderpflanze. Ein schwaches Färbebad ergibt Creme- und Pfirsichtöne, ein stärkeres Bad ergibt Lachs und Koralle. Für ein intensiveres Rot mischen wir Eichengalle bei, die selbst keine Farbe abgibt, aber das Rot der Madderpflanze zum Leuchten bringt. Wenn Zok hinzugefügt wird erhalten wir ein dunkles Weinrot.
Die getrockneten äußeren Schalen der Walnuss sind die geheime Zutat in den meisten natürlichen Selbstbräunungskrems und machen Seide, wie auch die Haut, braun. Für unsere Dunkelblaus ist zok unsere wichtigste Zutat. Wir kaufen diese sulfathaltige Kreide in Nordafghanistan, was regelmäßig zu Problemen an der Grenze führt, da es ganz ähnlich wie Heroin aussieht. Zok selbst ist kein Färbemittel. Wenn man es jedoch mit Eichengalle und Schalen von Granatäpfeln mischt, erhalten wir ein Mitternachtsblau. Wenn man anstelle der Granatapfelschalen Salz dazugibt, erhält man ein Graublau. Schwarz kommt man am nächsten, wenn man braun gefärbte Seidenstränge noch blau färbt. Mit Eisenoxyden kann man ein wunderbares Schwarz erhalten, es korrodiert jedoch sehr stark.