Diese Designs wurden Miniaturzeichnungen aus dem 15. Jahrhundert entnommen, die Handkopierte Geschichts- und Gedichtsbücher illustrierten. Viele unserer Designs wurden zum ersten mal seit 500 Jahren wieder belebt und wir sind der Royal Asiatic Society und der British Library sehr dankbar, dass sie uns Zugang zu einigen der Originalmanuskripte gewährt haben.
Während viele Teppiche aus dem 16. Jahrhundert heute noch überall auf der Welt in Museen zu sehen sind, haben Teppiche aus dem 15. Jahrhundert den Test der Zeit nicht überlebt. Deshalb gibt es auch keine komplett erhaltenen Timuridischen Teppiche. Es gibt jedoch ein paar Fragmente, die überlebt haben. Das wohl bekannteste ist im Benaki Museum in Griechenland zu sehen. Wir haben dieses Fragment eines Designs nun wieder belebt. Da im Fragment kein Rand erhalten ist haben wir verschiedene Timuridische Ränder verwendet mit einem erstaunlichen Effekt. Wir haben auch einige Susannis mit diesem Design produziert.
Neben den wenigen Fragmenten sind die Miniaturzeichnungen die einzig erhaltene Quelle für Timuridische Teppiche. Sie wurden mit Wasserfarben und Blattgold auf Tierhaut gezeichnet. Im ganzen Timuridischen Reich gab es große Werkstätten, die als “kitabtkhana” bekannt waren. Dort wurden die besten Maler und Handwerker angestellt, um handgebundene und handgeschriebene Bücher zu produzieren.
Der Miniaturzeichner war sich seiner Beschränkungen bewusst, denen er als Muslim unterlag, nämlich keine darstellende Kunst zu betreiben. Um größeren Ärger zu vermeiden, stellte er sicher, dass Menschen nie die Mitte der Zeichnung einnahmen. Diese war Gott vorbehalten. Und er zeichnete die Miniaturen von der Perspektive eines Minaretts. Für uns ist das sehr hilfreich, denn die Darstellung der Teppiche aus der Vogelperspektive erleichtert die Reproduktion ungemein. Wir übertragen diese Designs auf Grafikpapier, weben sie dann und erwecken die großartigen Timuridischen Teppiche einmal mehr zu neuem Leben.
Die Timuridische Ära bewirkte eine Fusion von Persischen und Türkisch /mongolischen Einflüssen, was auch in den Teppichdesigns zu sehen ist. Am vielleicht auffälligsten sind die Timuridischen Teppichränder. Diese Ränder stellten ursprünglich Buchstaben aus dem kufischen Alphabet dar, die im Laufe der Zeit dann stilisiert wurden. Sie sind ein Merkmal, das einem hilft, einen Timuridischen Teppich leicht zu erkennen.